Vereinsgründung am 22. April 1988

Daß den Dorfbewohnern der Erhalt ihrer Kapelle am Herzen liegt, beweist die große Beteiligung an der Gründungsversammlung des „Fördervereins Innenrieder Dorfkapelle“.‘

Der Unterrichtsraum des Feuerwehrgerätehauses war bis auf den letzten Platz besetzt, als Herbert Unnasch den Willkommensgruß sprach. Unter anderen konnte er Stadtpfarrer Monsignore Helmut Schuler, Bürgermeister Georg Haberland sowie F. Rankl und J. Achatz von der Stadtverwaltung begrüßen.

Unnasch erläuterte den Sinn der Vereinsgründung.

Die Dorfkapelle sei dringend renovierungsbedürftig, und um die Geldmittel dafür zu beschaffen, sei man auf die Idee gekommen, den „Förderverein Innenrieder Dorfkapelle“ zu gründen.

Stadt und Pfarrei, so habe sich herausgestellt, wären nicht in der Lage, die Mittel für die Renovierung alleine aufzubringen.

Stadtpfarrer Helmut Schuler bezeichnete die Kapelle als ein wichtiges Zeugnis der Tadition und der Identifizierung mit der Heimat. So wie im Jahre 1851 sei sie auch heute noch Mittelpunkt des Dorfes und so wie im Jahre der Erbauung solle sie weiter dazu dienen, die Dorfgemeinschaft lebndig zu erhalten. Die renovierte Kapelle solle nicht nur ein schönes Gebäude, sondern Ausdruck des Stolzes auf die Zugehörigkeit zur Gemeinde sein. Würde das Kirchlein ohne jegliche eigene Mithilfe der Dorfgemeinschaft erhalten, so wäre die enge Verbundenheit mit dem Bauwerk nicht mehr vorhanden.
Der Stadtpfarrer
 erklärte, dass die Kirchenverwaltung Zwiesel das Ihre zu dem Renovierungsvorhaben beitragen werde und so in absehbarer Zeit die Baumaßnahme abgeschlossen werden könne.

Bürgermeister Haberland drückte seine große Freude über die zahlreiche Beteiligung an der Vereinsgründung aus. Die bisherigen äußerlichen Verbesserungen der Kapelle hätten eine dauerhafte Sanierung nicht ersetzen können. „Ich freue mich, dass hier in Eigeninitiative und nicht nur mit dem Rufen nach Stadt und Staat gehandelt wird. In der heutigen Zeit ist dies sehr selten geworden“, sagte Haberland. Die Stadt sei im Rahmen der Eingemeindung Eigentümer der Kapelle geworden und es wäre schon sehr außergewöhnlich, dass Gemeinden Besitzer kirchlicher Gebäude seien.

Dass man hierfür natürlich nicht die Mittel aufwenden kann wie für gemeindliche Einrichtungen, müsse jedoch jedem klar sein. Außerdem habe die Stadt schon bei der Sanierung der Stadtpfarrkirche erheblich mitgeholfen. Der Bürgermeister versprach jedoch, dem Verein in jeder möglichen Art und Weise zu helfen, wie etwa mit der Bauleitung durch die Stadt und der Hilfestellung bei der Beantragung der erforderlichen Zuschüsse.

Franz Rankl vom Stadtbauamt gab einen kurzen Abriss über den Bauzustand. Der schöne äußere Schein der Kapelle trüge. Die Schäden, vor allem am schiefen und teilweise verfaulten Turm, das schlechte Mauerwerk, die stetig aufsteigende Bodenfeuchtigkeit, die teilweise verfaulten Bänke sprächen eine deutliche Sprache. Eine Sanierung des Mauerwerkes und eine Isolierung gegen die Bodenfeuchte sei möglich, jedoch auch kostspielig. Ohne diese Maßnahmen wären jedoch weitere Renovierungen zum Scheitern verurteilt. Grob geschätzt würde er, einer Detailbestandsaufnahme nicht vorgreifend, 100 000 DM Kosten als realistisch bezeichnen.

Herbert Unnasch erklärte vordringliches Ziel des Vereins sei die Mittelbeschaffung für die Baumaßnahme und im Endeffekt eine Art Kirchenverwaltung, welche die weitere Organisation der Renovierung und den Fortbestand der Kapelle sichere. Anschließend wurde die Satzung vorgelesen.

Alle Anwesenden stimmten dem vorgelegten Satzungsentwurf zu.

Herbert Unnasch wurde zum ersten Vorsitzenden, Hans-Peter Marx zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Walter Unnasch übernahm das Amt des Schriftführeurs. Als Kassenwart stellte sich Heinrich Ficker zur Verfügung. Ihm steht als Hilfskassier Günther Schreder zur Seite. Als Kassenprüfer fungieren Georg Mandlmeier und Walter Pongratz.

Nach kurzer Aussprache beschloss man, sieben weitere Vorstandsmitglieder zu wählen. Diesem erweiterten Vorstand gehören an: Maria Greipl, Reinhold Begerl, Herbert Mandlmeier, Alois Ruderer und Michael Schreder an.

Die Versammlung setzte den Jahresbeitrag auf 30 DM fest.
Der neu gewählte Vorsitzende Herbert Unnasch erläuterte kurz die ersten Maßnahmen.

Die nötigen Kontakte mit den betreffenden Stellen sollen aufgenommen und dann gemeinsam abgesprochen werden, wie die Eigenmittel beschafft werden können, damit sobald als möglich mit der Renovierung begonnen werden kann. Verschiedene Maßnahmen, wie Haussammlungen, Spenden, Kirchenfest o. ä. wurden hierbei erwähnt.

Kassier Heinrich Ficker berichtete von einem bei der Renovierung im Jahre 1978 verbliebenen Restgeldbestand. Nunmehr sei die Möglichkeit gegeben, dieses Geld in eine öffentlich verwaltete Kasse zu geben.

Mit einem Appell an den dörflichen Zusammenhalt und der Bitte um Unterstützung des Renovierungsvorhabens schloss Herbert Unnasch die so erfolgversprechend verlaufene Gründungsversammlung