Abschluss Grundsanierung 1990

Renovierung beendet.

Am 12. August 1990 ist es endlich soweit: der Abschluß der Renovierung der Innenrieder Dorfkapelle kann mit einem Gottesdienst und einem daran anschließenden Fest gefeiert werden. Fast zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee ein vollendetes Werk geworden ist. Und wenn man bedenkt, wieviel Fachstellen beteil igt waren und um Zuschüsse ersucht wurden, ist es dennoch schnell und reibungslos über die Bühne gegangen .
Schon lange hat es Unnasch Herbert und Marx Hans-Peter geplagt, wie man die schöne und wohl größte Dorfkapelle im weiten Umkreis erhalten kann. Bei den letzten Renovierungsarbeiten anlässlich des Feuerwehrjubiläums 1986 musste man feststellen, dass die Substanz des Gebäudes stark angegriffen war und nur eine baldige Generalsanierung den künftigen Erhalt sichern konnte . Nach mehreren Vorgesprächen mit verschiedenen Stellen gingen beide daran, zu einer Gründung eines Fördervereines einzuladen. Der Verein sollte die erforderlichen Mittel zusammenbringen und die Maßnahme durchführen. Die Stadt Zwiesel, die seit der Eingemeindung Besitzerin des. Kirchleins ist, war mit dem Vorhaben einverstanden und auch von der Pfarrgemeinde wurde die Idee gutgeheißen.

Am 22. April 1988 wurde nun der Förderverein gegründet. Dann ging man daran, bei den verschiedenen Fachstellen vorzusprechen und um Unterstützung zu werben. Die beiden Vorsitzenden des Vereins Herbert Unnasch und Hans-Peter Marx hatten eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten, um bei den Experten Geld lockerzumachen. Die Gesamtplanung hatte das Stadtbauamt vorgenommen. Von anfänglich geschätzten Kosten von ca. 100.000.— DM kam man in der Detailplanung auf 160.000. DM. Und soviel hat es auch tatsächl ich gekostet .
Am 11. September 1989 konnte endlich mit dem Bau begonnen werden. Das Dach wurde saniert, der Turm gestützt, ein Kupferdach aufgezogen und rundum das Mauerwerk freigelegt. Der gesamte Boden im Inneren wurde herausgeschaufelt und mit Kies aufgefüllt, um die Bodenfeuchte zu stoppen. Teilweise arbeiteten bis zu 20 Helfer aus dem Dorf an der Kapelle. Und alle waren mit Eifer und Freude bei der Sache.
Insgesamt 50.000.- DM an Eigenleistung, bestehend aus über 1500 Stunden Arbeitsleistung, 3500.- DM Bargeld  aus Erlös eines Gartenfestes und vor allem großzügige Spenden der Innenrieder, konnten beigesteuert werden, Von Schlittenfahrern vom Stammtisch Tröpplkeller bis zu der Dorfjugend, die ihren Wolfauslassererlös beisteuerte haben sich alle an der Finanzierung beteiligt. Die Stadt Zwiesel steuerte als tatsächliche Besitzerin ebenfalls eine große Summe zu und die Leute des Bauhofes haben in vielen Stunden den Umgriff der Kapelle hervorragend nach den Ideen und Plänen von Franz Rankl gestaltet.
Die Zuschüsse an Barmittel teilen sie folgendermaßen auf :
35.000 DM Stadt Zwiesel,
10 .000 DM Bezirk Niederbayern,
18 . 000 Landkreis Regen, 9.000 DM Bay. Kultusministerium,
37.000 Landesamt f. Denklmalpflege, Kirchenstiftung Zwiesel.

Und wie gut das Geld angelegt ist, kann man seit dem Fertigstellungstermin sehen. Aus dem Kirchlein ist wieder so ein Schmuckstück geworden, wie es einmal bei seiner Fertigstellung war. Auch die Kirchendecke wurde abgekratzt und in Originalmuster und -farben versehen. Es wurde vom Fundament bis zum Turmkreuz al les ausgebessert , erneuert und verfestigt . Die gesamte Innenausstattung mit den Bänken, Altar, Kreuzweg und Bilder wurden restauriert. Ein neuer Fußboden mußte eingebracht werden und an ihre früheren Bewohner hat man auch gedacht. Für die Fledermäuse verzichtete man auf sämtliche Holzschutzmaßnahmen und hat den Turm so gestaltet, daß sie wieder ungehindert ein- und ausfliegen können.

So manche Kostenmehrung stand ins Haus, die man jedoch durch Eigenleistung wieder wettmachte und so ist man stolz darauf , dass es gelungen ist mit dem Etat auszukommen und keine größeren Schulden hinterlassen zu müssen- Jedenfalls kann man auf eine zweite Haussammlung verzichten und hofft mit dem Fest im Anschluss an die Einweihung den nötigen Umsatz zu machen. Wenn alles gut geht wird man in absehbarer Zeit mit der finanziellen Abwicklung fertig sein und hofft, dass unter dem Strich  Gleichstand zu verzeichnen ist .

Vor allem das Umfeld der Kapelle wurde nach den Ideen von Franz Rankl vom Stadtbauamt sehr ansprechen gestaltet und das Gebäude bestens hervorgehoben.
Besonders freut man sich im Dorf dass dieses Gemeinschaftswerk, bei dem alle Innenrieder irgendwie beteiligt waren so glatt über die Bühne ging und von allen Seiten, vor allem aber auch von der Stadt bestens unterstützt wurden. Innenried und der Tröpplkeller haben nun ihre Kapelle, die sie über viele Jahre mühsam mit eigenen Spendenmitteln erhalten haben, in einen Zustand versetzt, der auch die kommenden Generationen ihre Freude daran haben läßt.
Und wenn die ebenfalls mit neuem Klöppel und Läutwerk versehene Glocke dreimal täglich läutet, wird so mancher noch lange zurückdenken, was es Arbeit gekostet hat , unser Kirchlein zu retten